21. Februar 2015
Kahlschlag des Begleitgrüns in Bensheim
Pressemitteilung des BUND-Bensheim zum Thema Kahlschlag des Begleitgrüns durch Hessen Mobil
Der BUND-Ortsverband Bensheim kritisiert die Kahlschlagmentalität seitens Hessen Mobil in sensiblen Bereichen wie beispielsweise zuletzt am Ortseingang von Bensheim auf der Höhe des Finanzamtes. Die Fachbehörde sollte nach Meinung des BUND endlich zur Kenntnis nehmen, das auch beim Thema innerstädtisches Begleitgrün sensibel und behutsam umgegangen werden muss. Stattdessen wird kahlgeschlagen und dieses anscheinend nicht angekündigt und kaum begründet. Gibt es für die Einschätzung der morschen Bäume eine Stellungnahme eines Sachverständigen oder Baumgutachters? Leider steht das Vorgehen von Hessen Mobil in einer schlechten Tradition, siehe die Betonleitplanken die ein paar Meter weiter vor wenigen Jahren aufgestellt wurden. Daher die Forderungen des BUND-Bensheim mit der Bitte um umgehende Stellungnahme für die Öffentlichkeit und den BUND-Bensheim durch Hessen Mobil:
- Maßnahmen des über die üblichen Pflegemaßnahmen hinausgehenden Bereiches sind zukünftig öffentlich anzukündigen und mit den örtlichen Behörden abzustimmen.
- Es muss fachlich begründet werden, wenn einzelne große Bäume nicht mehr erhalten werden können.
- Pauschalargumente wie alle Bäume waren morsch sind inakzeptabel bzw. müssen von einem Gutachter oder Fachmann belegt werden. Im vorliegenden Bereich waren verschiedene Baumarten in sehr unterschiedlicher Altersstruktur vorhanden, diese können nicht alle gleichzeitig morsch gewesen sein. Die Zierkirschen im Mittelstreifen waren angeschlagen, ebenfalls die Trompetenbäume, im Randbereich links und rechts hatten nach Augenschein die Bäume jedoch einen noch sehr vitalen Eindruck gemacht.
- Großfläche Abholzungen wie derzeit erfolgt sind grundsätzlich abzulehnen.
- Es müssen umgehende Ersatzpflanzungen erfolgen, noch in diesem Frühjahr. Um die Alleestruktur wieder herzustellen sind daher am Rand Pyramidbäume wie Hainbuche oder Stieleiche, sowie blühendeeinheimische Bäume oder Sträucher zu pflanzen, etwas abseits können typische Großkronige Bäume gepflanzt werden. ewährte Bienenfreundliche Randstreifen bieten sich ebenfalls an. Pflanzliste für diesen Standort - schnittverträgliche Hecken und Kleinbäume, einheimisch bevorzugt: Z.B. Feldahorn, Schlehe, Weißdorn, Heckenrose, Liguster, Hartriegel sowie Wildapfel und Wildbirne.
Eine intensive Durchgrünung der Stadt, mit standortgerechten einheimischen Gehölzen und Bäumen, fördert die Attraktivität des Stadtbildes und des Stadtklimas. Gerade an heißen Tagen verbessern Bäume durch ihre Sauerstofferzeugung und Staubverminderung sowie Wasserverdunstung und Beschattung das Mikroklima. Weitere positive Faktoren sind die Bindung von CO2 sowie Nahrungs- und Lebensraum für zahlreiche Insekten- und Vogelarten.