10. Februar 2015
BUND-Ortsverband veröffentlichte Broschüre zu Naturdenkmalen
Broschüre des BUND-Ortsverbandes Bensheim zu Naturdenkmalen und Naturschutzgebieten in Bensheim.
Mammutbaum im Fürstenlager
In dieser handlichen Broschüre werden die Naturdenkmale und Naturschutzgebiete dargestellt und aufgeführt. Herausragende Naturdenkmale - wie die über 300 Jahre alte Kiefer auf der Schildmauer des Auerbacher Schlosses, der größte Mammutbaum Europas im Fürstenlager, der gewaltige Mammutbaum vor dem Amtsgericht oder der breit ausladende Lindenbaum auf dem Auerbacher Friedhof - sind nur einige von 27 Naturdenkmalen.
"Naturdenkmäler sind im Bundesnaturschutzgesetz rechtsverbindlich festgelegte Einzelschöpfungen der Natur oder entsprechende Flächen, deren besonderer Schutz aus wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen oder landeskundlichen Gründen oder wegen ihrer Seltenheit, Eigenart oder Schönheit erforderlich ist.", erläuterte Stadtrat Adil Oyan, der sich ausdrücklich beim BUND und dessen Vorsitzendem Andreas Rossa für die wichtige Arbeit bedankte.
"Mit dieser Broschüre erhalten die Bürger einen schnellen Überblick über die hiesigen Naturdenkmäler und damit auch ein Gefühl für die sie umgebende Natur", erklärte Oyan. Die Broschüre wird ab sofort im Rathaus, der Stadtbücherei, im Bürgerbüro und beim Gemeinschaftsstand der Umweltverbände auf dem Hessentag im Ausstellungsbereich "Natur auf der Spur" ausliegen. In der Bensheimer Gemarkung sind eine Reihe von wertvollen Naturflächen vorhanden.
Wertvolle Magerwiesen
Diese resultieren aus der sehr vielfältigen Landschaftsstruktur, bestehend u. a. aus Feuchtflächen für Amphibien und Vögel im Ried, vor allem im Bereich der alten Neckarschlingen der Naturschutzgebiete Tongruben und Erlache, wertvollen alten Buchenwälder im Bereich des vorderen Odenwaldes, sowie hochwertigen Magerwiesen mit vielen äußerst bedeutsamen Orchideenstandorten. Der alte Steinbruch in Hochstädten, der Naturwald am Felsberg und im Niederwald, und die Naturschutzgebiete Hemsberg, die Tongruben, der Erlachebogen und die Orbishöhe, sowie Streuobstwiesen und FFH-Wald-Schutzgebiete zählen zu den wertvollsten Naturflächen.
Idealerweise soll die Broschüre dazu anregen, die Naturdenkmäler in Ruhe zu erkunden und sich an der Kraft und der Leistung der Bäume und der Natur zu erfreuen.
Naturschutzgebiete
Erlache: Seit Dezember 2000 ausgewiesen, Größe 48 Hektar. Bedeutsam für zahlreiche wassergebundene Pflanzen und Tierarten.
Tongruben: 91 Hektar großes für zahlreiche Vögel und Amphibien bedeutsames Naturschutzgebiet. Das ehemalige Tonabbaugelände ist eine verlandete Altneckarschlinge und ein überregional äußerst bedeutendes Schutzgebiet.
Hemsberg: Seit 1983 als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Bedeutsam als Magerwiesenbiotop und Orchideenstandort.
Orbishöhe: von Auerbach und Zwingenberg.
Die FFH-Gebiete werden nach der sogenannten Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie ausgewiesen.
Buchenwälder des vorderen Odenwaldes: Buchenwälder mit zum Teil sehr gut ausgebildeten natürlichen Blockhalden. (Größe: 3658 Hektar)
Gronauer Bach mit Hummelscheid und Schannenbacher Moor: Bachlauf des Gronauer Baches und seiner Zuflüsse mit angrenzenden Feucht- und Frischwiesen (Größe: ca. 68 Hektar).
Magerrasen von Gronau: Alte Kulturlandschaft mit charakteristischen Hohlwegen und starken Lößböden. Die Halbtrockenrasen weisen einen hohen Anteil an Orchideen aufweisen. (Größe ca. 171 Hektar).
Kniebrecht, Melibocus und Orbishöhe: Massiv mit jüngeren und mittelalten Buchenwäldern, zum Teil an steil-schroffen Hanglagen, Felsfluren und mit Halbtrockenrasen bewachsen.
Weitere Schutzbereiche
Naturwald im Niederwald (ca. 1,1 Hektar) und im Felsbergwald im Lautertal (ca. 8 Hektar), EU-Vogelschutzgebiet oder Landschaftsschutzgebiet. In Bensheim besteht eine Baumschutzsatzung zum Schutz älterer Bäume. red
<cite>© Bergsträßer Anzeiger, Mittwoch, 04.06.2014</cite>