Seit September 2011 steht fest: Das Atomkraftwerk Biblis bleibt endgültig aus! Endlich! Damit sinkt für Millionen Menschen in der Region die Gefahr eines Atomunfalls, die uns Jahrzehnte bedroht hat, deutlich. Darüber freuen wir uns sehr und wir danken all den Menschen, die mit uns so lange für die Abschaltung gekämpft haben.
Es bleibt viel zu tun: Das Endlagerproblem ist ungelöst. 7 deutsche Reaktoren laufen noch bis 2022 und viele mehr in Nachbarländern. Täglich wird radioaktiver Müll über Straßen und Schienen transportiert. Aus dem Abriss der stillgelegten Reaktoren flutet "freigemessener" radioaktiver Müll nicht nur auf Deponien, sondern mitten in unseren Alltag.
Auch in Biblis ist noch nicht alles klar: Wie lange die Brennelement-Castoren am Ort bleiben (sicher länger als genehmigt, nämlich bis 2046); welche Risiken bringen die zusätzlichen Castoren aus Sellafield mit. Der Abriss des AKW hat formal schon 2015 begonnen, doch was dort genau passiert, bleibt der Öffentlichkeit im Genehmigungsverfahren verborgen. Es ist fraglich, ob das Informationsforum mehr Licht ins Verfahren bringen kann.
Darum klagt der BUND gegen die Abrissgenehmigung: Für mehr Transparenz und Öffentlichkeitsbeteiligung. Und gegen die Praxis der Freimessung, mit der radioaktives Metall, Beton und anderes Material in den normalen Wirtschaftskreislauf gelangt; strahlende Elemente können sich unverhofft im Straßenfundament wiederfinden, auf einem Rübenfeld oder in einer Zahnspange.