Am 6. März wählen die Bürgerinnen und Bürger von Lampertheim ihre Stadtverordneten neu - im Rahmen der hessischen Kommunalwahl. Der BUND Bergstraße hat die Spitzenkandidaten der Lampertheimer Parteien befragt, wie sie zu Natur und Umwelt stehen.

Zusätzlich zu den Antworten "Ja" , "Nein" oder "Enthaltung" konnten die Kandidaten Kommentare abgeben. Sie können den Kommentar – falls vorhanden – anzeigen, indem Sie mit der Maus auf ein Antwort-Symbol klicken oder als PDF herunterladen (Spalte rechts).

Die Fragen sind so gestellt, dass ein "Ja" der Position des BUND entspricht. Beachten Sie hierzu auch die ausführlichen BUND-Positionen und Publikationen.

Klicken Sie auf ein Antwortsymbol ( ), um den Kommentar des Kandidaten zu lesen.	Edwin Stöwesand (CDU)	Marius Schmidt (SPD)	Helmut Rinkel (Grüne)	Thomas Bittner (FDP)
Naturschutz
Kommunalwald mit FSC-Siegel		Kommunalwald mit FSC-Siegel Die SPD ist offen für eine Zertifizierung. Da aber FSC unter Privatwaldbesitzern durchaus umstritten ist, wollen wir dies erst genauer prüfen.	Kommunalwald mit FSC-Siegel In dieser Frage gibt es seitens der Forstämter Bedenken, dies nicht umsetzen zu können. Wir werden aber trotzdem am Ball bleiben.	Kommunalwald mit FSC-Siegel Das Forstamt Lampertheim ist nach Rücksprache mit Hessen Forst seit dem 15.01.2016 nach FSC zertifiziert. Hierbei müssen nach deren Ausführungen noch Erfahrungen in den durch Klimaveränderung und Grundwasserabsenkung geschädigten Riedwäldern gemacht werden. Der Stadtwald Lampertheim ist ja bekanntermaßen genauso davon betroffen. Deshalb schlägt uns Hessen Forst vor, zunächst die Erfahrungen vom benachbarten Staatswald abzuwarten, um in Fragen der Zertifizierung für den Stadtwald die richtige Entscheidung zu treffen. Ich stehe der Sache offen gegenüber und Hessen Forst hat mir zugesichert, mich dazu auf dem Laufenden zu halten. Insofern können wir dazu gerne im Austausch bleiben.
Glyphosatfreie Kommune			Glyphosatfreie Kommune Auf Glyphosat kann in den allermeisten Fällen verzichtet werden.	Glyphosatfreie Kommune So eindeutig wie von Ihnen beschrieben, scheint die Beweislage derzeit nicht zu sein. Ich habe gegenteilige Äußerungen z.B. von Herrn Prof. von Tiedemann (Prof. für Pflanzenschutz) gefunden. Auch die Umweltministerin hat ihre Verfügung nur auf Nicht-Kulturland begrenzt. Ich sehe mich bei den gegensätzlichen Positionen auf kommunaler Ebene nicht in der Lage zu beurteilen welche Behauptung wissenschaftlich richtig ist. Allerdings müsste bei einem eindeutigen Nachweis die Bundesregierung die Zulassung umgehend zurückziehen, was bisher nicht geschehen ist. Um dem Vorsorgegedanken Rechnung zu tragen werde ich in der nächsten Stadtverordnetenversammlung nachfragen welche Sicherungsformulierungen (z.B. Ausbringung von Klärschlamm nur mit Zustimmung) die Stadt bei Ihren Pachtverträgen hat.
Energiewende
Energiewende mit Kraft-Wärme-Kopplung			Energiewende mit Kraft-Wärme-Kopplung Bereits im Schwimmbad umgesetzt. Nun sollen Wohnquartiere folgen.	Energiewende mit Kraft-Wärme-Kopplung Als Ingenieur halte ich Kraft-Wärme-Kopplung grundsätzlich für positiv. Dabei sind natürlich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu berücksichtigen. In Lampertheim wird das z.B. im Schwimmbad bereits erfolgreich eingesetzt.
Landschaftsverbrauch
Kataster für Ausgleichsmaßnahmen			Kataster für Ausgleichsmaßnahmen Das Kataster ist eine gute Idee. Auch in Lampertheim ist es ein großes Ärgernis, dass Ausgleichsmaßnahmen nicht immer umgesetzt werden.	Kataster für Ausgleichsmaßnahmen Grundsätzlich sollten die vereinbarten Ausgleichmaßnahmen umgesetzt und unterhalten werden. Sie schreiben, dass der BUND seit langem beobachtet, dass Kommunen die Durchführung und dauerhafte Pflege vernachlässigen oder gar unterlassen. Ebenso mangele es an der Durchsetzung der beschlossenen Maßnahmen gegenüber Dritten. Für Lampertheim haben Sie sich bisher diesbezüglich nicht an uns gewendet. Derzeit wird ein Grünflächenkataster mit Pflegeklassen aufgebaut. Ich frage gerne nach, ob die Ausgleichflächen mit erfasst werden.
Grenzen für Landschaftsverbrauch		Grenzen für Landschaftsverbrauch Für die SPD gilt: Innenentwicklung vor Außenentwicklung. Daher bevorzugen wir zunächst die bauliche Nachverdichtung in der Innenstadt und anschließend die Ausnutzung der Baulandreserven im FNP, bevor neue Gebiete ausgewiesen werden.		Grenzen für Landschaftsverbrauch Der Flächennutzungsplan befindet sich derzeit in der Überarbeitung. Eine Begrenzung auf den „aktuellen“ aus 1994 macht insofern keinen Sinn, da dieser bereits an vielen Stellen z.B. durch den Regional- und Landesentwicklungsplan fortgeschrieben ist. Auch hat Lampertheim eine positive Bevölkerungsentwicklung und eine große Nachfrage nach Wohnraum. Im Verhältnis zu Nachbarkommunen wie Bürstadt und Lorsch hat Lampertheim diese Entwicklung immer sehr moderat betrieben. Zum Beispiel bei der geplanten Ortsumgehung Rosengarten (B47) haben wir beim Land angeregt den Flächenverbrauch zu minimieren. Bei Hessen Mobil sind wir damit bisher auf wenig Gegenliebe gestoßen. Auch haben wir in Lampertheim als eine der ersten Kommunen im Kreis begonnen Nachverdichtungspotentiale im Bestand anzugehen, um den Flächenverbrauch zu minimieren. Dieses werden wir auch weiter betreiben um den Landfraß zu begrenzen.