Vortrag Gerhard Janz: "Stadtbus Detmold - ein Erfolgsmodell"

Der Fahrgastverband Pro Bahn und der BUND-Kreisverband haben den 6. Mai 2015 Herrn Wolfgang Janz, Geschäftsführer der Stadtverkehr Detmold, zu einem Vortrag über das Stadtbussystem Detmold nach Heppenheim eingeladen. Der schrittweise Aufbau könnte ein Modell für den Heppenheimer Stadtbus sein.

In Detmold gelang es, ausgehend von einer einzelnen Pilotlinie einen effektiven Stadtbusbetrieb aufzubauen. Das Stadtbussystem hat sich über 20 Jahre bewährt, es weist über Jahre hinweg steigende Fahrgastzahlen auf und hat einen hohen Anteil von "wahlfreien" Busfahrgästen, die anstatt des eigenen Autos den Bus benutzen. Heute betreibt Detmold acht Strecken, die Busse der Pilotlinie verkehren alle 15 Minuten. Das Konzept gilt in ganz Deutschland als Vorbild.

Beginn mit einer Pilotlinie

Der Detmolder Stadtbus startete 1994 nach gründlicher Vorbereitung mit zunächst einer Pilotlinie, die im 30-Minutentakt befahren wurde. Bald wuchs das Busnetz um weitere Linien. Heute sind acht Strecken eingerichtet, die Busse der Pilotlinie verkehren nun alle 15 Minuten. Das Konzept gilt in ganz Deutschland als Vorbild.

Der Stadtbus transportiert rund fünf Millionen Fahrgäste pro Jahr, jeder neunte der rund 73.000 Einwohner Detmolds ist Inhaber einer Zeitkarte. Die Bindung der Stadtbuskunden an die Detmolder Innenstadt hat auch dazu beigetragen, das Geschäftsleben im Zentrum zu erhalten.

Der Vortrag von Wolfgang Janz ergänzt die Erkenntnisse, die der Schweizer Verkehrsplaner Willi Hüsler 2014 in Heppenheim vorgetragen hat. Hüsler machte deutlich, dass das Heppenheimer Stadtbus-Konzept wesentliche Merkmale für erfolgreiche Buslinien vermissen lässt: gerade Streckenführung statt Rundkurs, zentraler Knotenpunkt, Halbstundentakt.

Schrittweiser Aufbau erforderlich

„Ein schrittweiser Aufbau wie in Detmold könnte auch für Heppenheim ein Erfolgsmodell werden“, meint Sven Grahner, Sprecher von PRO BAHN, mit Blick auf den knappen Stadthaushalt. Gleichzeitig muß auf die Verknüpfung mit den sieben Regionalbuslinien geachtet werden, die im Auftrag des Landkreises unterwegs sind. Eine schwierige Aufgabe, für die nach Ansicht von PRO BAHN und BUND ein unabhängiger Verkehrsexperte hinzugezogen werden sollte.

Die beiden Verbände regen zudem an, mehr Haltestellen einzurichten, da viele Fahrgäste ungewöhnlich weit laufen müssten. „Kurze Wege zum Bus haben die Verantwortlichen in Detmold von Anfang an mit eingeplant“, bemerkt Guido Carl vom BUND Bergstraße.



Wahnsinn Güterverkehr

Faltblatt "Wahnsinn Güterverkehr"

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