Der BUND Bergstraße fordert einen zügigen Ausbau der Windenergieanlagen (WEA) und zwar auch im Kreis Bergstraße. Als Ziel strebt der Umweltverband an, auf 2% der Kreisfläche Vorrangflächen für Windkraft einzurichten. Da die Windnutzung im Einklang mit einer land- und forstwirtschaftlichen Flächennutzung steht, lassen sich zweifellos genügend geeignete Flächen finden. Gleichzeitig werden damit 98% des Kreises automatisch zur Tabufläche für Windkraftanlagen.
Standorte im ehemaligen Landschaftsschutzgebiet Bergstraße-Odenwald sieht der BUND zwar aufmerksam kritisch, gleichzeitig aber als durchaus möglich an. Absolut entscheidend ist bei der Planung, dass eine überörtliche Abstimmung über die Vorrangflächen stattfindet. Das geschieht über den "Teilregionalplan für Erneuerbare Energien" des Regierungspräsidiums Darmstadt, das mehrere Vorrangflächen vorgeschlagen hat, die seit 2013 in der Abstimmung mit den Betroffenen sind. Die endgültigen Vorrangflächen für Südhessen werden vermutlich erst 2018 rechtsverbindlich sein; bis dahin können Investoren im Prinzip überall den Bau neuer WEA beantragen.
Eine isolierte kommunale Planung (Flächennutzungsplanung) ist fachlich unbefriedigend, denn die kleinen Gemeindeflächen reichen nicht aus, um günstigste und damit wenig schädliche Standorte zu ermitteln.
Nach wie vor sind Windparks im Kreis Bergstraße heftig umstritten, wie in Südhessen überhaupt. Starken Widerstand gibt es sowohl auf politischer Ebene als auch bei den Menschen, die nahe an den diskutierten Standorten leben. Dahinter steht oft Angst vor dem Unbekannten. Viele Befürchtungen lassen sich aber inzwischen widerlegen und werden, falls der Bau einer Anlage beantragt wird, im Genehmigungsverfahren behandelt.